Batterie

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Funktion

Eine Batterie im Auto bezeichnet einen Akkumulator, in der Regel einen Bleiakku. Im Audi 80 ist in allen Modellen eine Bordspannung von 12,6 V mit Minus an Masse vorhanden. Hierfür sind in der Batterie 6 Zellen (je 2,1 V) in Reihe in gemeinsamem Gehäuse untergebracht.

Im Audi 80 ist nur eine Batterie im Motorraum verbaut. Hierbei handelt es sich ab Werk um eine Blei-Säure-Batterie, die im Handel auch als Starterbatterien bezeichnet wird.

Wenn hier nur von "Batterie" die Rede ist, ist damit grundsätzlich die Starterbatterie gemeint.


Kenndaten

Spannungen:

  • Die Nennspannung dient der Zuordnung der Batterie zum Bordnetz. Neben Oldtimer mit 6V und LKWs mit 24V sind in den gängigen PKWs 12V üblich.
  • Die Entladeschlussspannung ist die Spannung, unterhalb der keine Energie mehr entnommen werden kann bzw. darf. Bei Unterschreiten dieser Spannung, z.B. durch nicht abgeschaltetes Licht, wird die Batterie tiefentladen. Bei weiterer Stromentnahme wird sie beschädigt. Die Entladeschlussspannung liegt im Bereich von 1,75 bis 1,8V pro Zelle, also bei ca. 10,5 bis 10,8V für die verwendeten 12V-Batterien.
  • Die Ladespannung ist die ideale Spannung für das Laden der Batterie. Sie sollte bei den 12 V-Starterbatterien im Bereich von 14,2V (wartungsfrei Batterien) bis 14,5V (herkömmliche Batterien) liegen. Diese Spannung ist gerade unterhalb der Gasungsspannung, d.h. die Batterie erzeugt nur geringe Mengen Wasserstoff. Das Laden im Audi 80 übernimmt der Generator.
  • Als Klemmenspannung wird die tatsächliche Spannung zwischen den beiden Polen bezeichnet. Sie beträgt bei einer vollständig geladenen und nicht belasteten Batterie ca. 12,6 Volt.

Kapazität:
Die Kapazität gibt die der Batterie verfügbare Ladung unter definierten Bedingungen an. Bei den Autobatterien erfolgt die Angabe in der Maßeinheit Amperestunden (Ah). Sie gilt für 20 Stunden Entladezeit bei 20°C. Eine voll geladene Starterbatterie mit einer Nennkapazität von 64 Ah kann also 20 Stunden lang einen Strom von 3,2 A liefern. Bei höheren Entladeströmen und / oder tieferen Temperaturen verringert sich die entnehmbare Ladung.


Strom:
Die Stromangabe auf der Batterie (z.B. 700 A) beschreibt den Kälteprüfstrom. Dies ist der maximale Strom, der von dieser Batterie bei -18°C und einer Mindestspannung von 7,5 V für die Dauer von 10 Sekunden abgegeben werden kann. Dieser Strom hängt im wesentlichen von der Batteriekapazität und dem Innenwiderstand der Batterie ab.


Bewertung des Ladezustandes

Der Ladezustand einer Batterie hängt von vielen Faktoren ab. So wirken sich Temperatur aber auch Alter und Gesamtzustand darauf aus.

Als Richtwert kann die Spannung gemessen werden.

Voraussetzungen:

  1. Batterie im Leerlauf, also keine Stromentnahme durch angeschlossene Verbraucher,
  2. Nach dem letzten Lade der Batterie eine Stunde Ruhe gönnen. Das betrifft sowohl das Laden mittels Ladegerät als auch das Laden durch den Motor.

Ladezustand im Verhältnis zur Leerlaufspannung:

Spannung Ladezustand
12,7 V 100 %
12,5 V 80 %
12,2 V 50 %
12 V 25 %
11,89 V 0 %


  1. Die Spannung darf beim Zuschalten kleine Verbraucher nicht zusammenbrechen. Wenn die Spannung bei kleiner Belastung stark abfällt, ist die Batterie hochohmig geworden und auszutauschen.
  2. Diese Werte gelten für die klassische Nassbatterie. Andere Technologien aus modernen Fahrzeugen haben andere Werte.


Arbeiten an der Batterie

Batterie abklemmen (Masse)

Hinweise:

  • Bei vielen Arbeiten am Fahrzeug ist das Abklemmen der Batterie empfehlenswert. So können Kurzschlüsse vermieden werden aber auch keine Geräte plötzlich anlaufen.
  • Vor dem Abklemmen prüfen, dass evtl. erforderliche Code, z.B. für das Radio, bekannt sind.
  • Grundsätzlich sind die Anschlüsse an der Batterie zu lösen, nicht am Fahrzeug.
  • Bei Fahrzeugen mit Airbag sollte vor dem Anklemmen der Batterie die Zündung eingeschaltet werden und es darf sich keine Person im Fahrzeuginneren befinden (wenn eine Auslösung stattfindet, kann so kein Personenschaden entstehen).
  • Um Kurzschlüsse zu vermeiden, z.B. durch den Schraubenschlüssel, immer zuerst den Minuspol abklemmen, dann den Pluspol.

Werkzeug:

  • Schraubenschlüssel der SW10 für die Polklemmen, oder eine entsprechende Nuss (Achtung: beengte Platzverhältnisse, Schrauben nicht verbiegen)


Arbeitsschritte:

  1. Batterieabdeckung abnehmen (nicht bei allen Modellen serienmäßig).
  2. Masseleitung lösen und am Batterie-Minuspol abnehmen und sicher an die Seite legen.

Der gesamte Stromkreis ist nun unterbrochen und kein Gerät kann selbsttätig anlaufen oder ein Kurzschluss verursacht werden.


Wiederherstellung:

  • Obige Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge.
  • Die Batterieabdeckung nicht vergessen, sonst können ggf. austretende Gase nicht richtig abgeführt werden
  • Uhrzeit einstellen nicht vergessen

Batterie ausbauen

Hinweise:

  • Die Batterie enthält eine starke Säure!
  • In einer Batterie ist eine große Menge Energie gespeichert. Diese niemals kurzschließen.
  • Ein Altbatterie ist Wertstoff aber auch schadstoffhaltig und gehört niemals in den Hausmüll oder an den Straßenrand.

Tipp: Aufgrund des hohen Bleigehaltes bekommt man für die Batterie bei (fast) jedem Altmetallhändler etwas Bargeld. Je nach Größe der Batterie um die 10 Euro. Pfandbeleg dabei nicht vergessen abstempeln zu lassen, um den Batteriepfand vom Neukauf erstattet zu bekommen.


Werkzeug:

  • Schraubenschlüssel der SW10 für die Polklemmen, oder eine entsprechende Nuss (Achtung: beengte Platzverhältnisse, Schrauben nicht verbiegen)
  • Schraubenschlüssel SW13 oder Nuss für Sechskantschraube M8
  • Drehmomentschlüssel für o.a. Einsatz bis 25 Nm


Arbeitsschritte:

  1. Wie oben beschrieben die Masse-Leitung lösen
  2. Klemme am Pluspol lösen und an die Seite legen.
  3. Entgasungsschlauch aus der Batterie nehmen.
  4. 8er Schraube am Befestigungsbügel lösen. Empfehlenswert ist hier eine Nuss SW 13 mit Verlängerung und Befestigungsblech samt Schraube sicher an die Seite legen.
  5. Batterie beim Rausheben nach Möglichkeit nicht kippen - es kann Säure auslaufen


Wiederherstellung:

  • Obige Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge.
  • Uhrzeit einstellen nicht vergessen
  • Darauf achten, dass die Batterie hinten komplett in den Batteriehalter geschoben ist
  • Sechskantschraube des Halters mit max. 23 Nm anziehen.
  • Batterie-Klemmen mit 6 Nm anziehen.

Wartung und Pflege

Auch wartungsfreie Batterien erfordern etwas Wartung und Pflege.

  • Das Laden ist ein chemischer Prozess bei dem das Wasser teilweise zersetzt werden kann. Wenn möglich, fehlendes Wasser nachfüllen. Achtung: nur destilliertes bzw. demineralisiertes Wasser verwenden, Leitungswasser zerstört die Batterie
  • Bleiakkus entladen sich über die Zeit selbst. Deshalb die Akkus nicht lange Zeit ohne Laden stehen lassen. Ggf. ein kleines Ladegerät zur Erhaltungsladung anschließen.
  • Im Winter können entladene Batterie bereits bei -10°C einfrieren.
  • Tiefentladung (Licht vergessen) zerstören die Batterie. Die maximale Entladespannung beträgt 11,8V
  • Bei langer Fahrzeugstandzeit den Massepol abklemmen, dann wird kein Ruhestrom vom Fahrzeug mehr gezogen (Uhr, Kriechströme etc.).
  • Nicht überladen. Die maximale Ladespannung beträgt 14,8V - der Regler der Lichtmaschine sollte die Spannung auf 14,2V begrenzen.
  • Manche Batterien besitzen einen Säurestandsindikator ("Magisches Auge"), welcher sich bei zu niedrigem Säurestand gelb färbt. Dieser sollte hin und wieder kontrolliert werden.
  • Ein regelmäßiger Test mit einem speziellen Batterietester kann Aufschluss über den internen Zustand der Batterie geben.

Ersatz

Grundsätzlich ist es nicht falsch, sich an der im Original verbauten Batterie zu orientieren. Technisch gesehen kann auch eine größere Batterie (größer beschreibt hier in erster Linie die Kapazität in Ah) verbaut werden. Dieses bringt den Vorteil, mehr Reserve zu haben. Es kommen ganz normale Starterbatterien nach DIN zum Einsatz.

Wichtig ist die maximale Größe nicht zu überschreiten, da die Batterie mechanisch passen muss:

  • Eine zu große Bodenfläche verhindert das Festschrauben der Batterie. Die Batterie darf max. 278mm lang und 175mm breit sein.
  • Eine zu hohe Batterie birgt das Risiko eines Kurzschlusses durch die Fahrzeugkarosserie und passt nicht unter die ggf. vorhandene Batterieabdeckung. Es passen nur 175mm hohe Batterien unter die originale Abdeckung an der Spritzwand. Ohne Batterieabdeckung sind auch 190mm hohe Batterien möglich. In dem Fall ist jedoch zumindest der Pluspol mit einer Abdeckung zu versehen.
  • Die Batteriehalterung des Audi 80 ist für B14-Bodensockel ausgelegt. Die heute üblichen Batterien mit dem niedrigeren B13-Bodensockeln benötigen daher Bodenleistenadapter (TN: 000 915 413), um sicher in die Klemmung zu passen. Sonst sitzt die Batterie immer ein wenig wackelig.


Im original Volkswagen-Sortiment gibt es nur noch eine einzige, sehr kleine Batterie mit 175mm Höhe (TN: 000 915 089 L, 36Ah/175 A (DIN)). Alle anderen Batterien sind 190mm hoch. Daher muss in der Regel auf ein Aftermarket-Produkt zurückgegriffen werden, falls man die Batterieabdeckung weiter verwenden möchte.

Weblinks



Quellen

  • Wikipedia.de, Varta Automotive, T4-Wiki.de und andere